Arbeitsgruppe 1
Vorträge am Freitag, den 4. März 2022

Gelebte Mehrsprachigkeit an Hochschulen

Das Sprachencafé als Raum zum informellen Sprachenlernen – Zum Konzept, seiner Geschichte, seinen Möglichkeiten und Grenzen

Lennart Bartelheimer
TU Darmstadt

Format: Vortrag
Freitag, 04.03.2022
09:00 – 09:40 Uhr

Das Sprachencafé ist ein relativ neues Konzept des informellen Sprachenlernens, das aus der Praxis heraus entstanden ist und sich in den letzten Jahren an vielen Universitäten und (Volks-)Hochschulen im deutschsprachigen Raum, aber auch international verbreitet hat. In der Forschung wurde das Konzept des Sprachencafés bislang kaum beachtet, obwohl es hervorragend geeignet ist, um Menschen mit verschiedensten Sprachkenntnissen, -lernbedürfnissen und kulturellen Hintergründen zueinander zu bringen. Hier können sie in einem informellen Setting und zwangloser Atmosphäre Sprachen lernen, üben und neue Kontakte knüpfen. Allerdings werden gerade in der aktuellen Pandemiesituation die Grenzen dieses Konzepts auch sehr deutlich.
Der Vortrag stellt zunächst grundsätzlich das Konzept „Sprachencafé“ und seine verschiedenen Realisierungsformen vor. Dabei werden die Potentiale und Gelingensbedingungen, aber auch die Grenzen des Konzepts aufgezeigt. Diese können anschließend diskutiert und ggfs. auch einen Erfahrungsaustausch initiieren.

Mehrsprachigkeit als Katalysator: Fallbeispiel Schwedisch

Christina Thunstedt
TU München
Monica Bravo Granström
Pädagogische Hochschule Weingarten

Format: Vortrag
Freitag, 04.03.2022
09:45 – 10:25 Uhr

Kenntnisse in mehreren Sprachen, Mehrsprachigkeit, ist „eine zentrale Qualifikation für erfolgreiche Kommunikation und die Sicherung beruflicher Perspektiven in einer zunehmend globalisierten Welt“ (Hochschulrektorenkonferenz 2018). Im Hochschulstudium sind Internationalisierung und multilinguale Kompetenz bedeutende Schwerpunkte. In diesem Beitrag wird eine Studie vorgestellt, die die Zielaspekte (Beweggründe/Motivation) der Studierenden für das Erlernen einer (weiteren) Fremdsprache und die Rolle, die diese im mehrsprachigen Kontext einnimmt, erforscht. In Schwedisch-Lehrveranstaltungen an der Universität Konstanz und der Technischen Universität München wurden zuerst unterschiedliche Fragen zum Thema Mehrsprachigkeit mit den Studierenden qualitativ und quantitativ (schriftliche und mündliche Umfragen, Pre-Tests) in einem Action Research-Ansatz (Boeckmann 2016) aufgegriffen: Was ist Mehrsprachigkeit für die Studierenden (Beliefs)? Welchen Platz nimmt Schwedisch als relativ kleine Fremdsprache in diesem Kontext ein? Welche Lebensbereiche profitieren hiervon? Was erhoffen sie sich mit ihren Schwedisch-Studien (Zielaspekte)? Diese Fragen wurden folgend in den Lehrveranstaltungen thematisiert. Abschließend wurde evaluiert (Post-Tests), wie die Studierenden das Thema Mehrsprachigkeit nach den Lehrveranstaltungen auffassten und wie die Sprachenzentren die Zielaspekte ihrer Studierenden in handlungsorientierte Aufgabenstellungen im universitären Unterricht umsetzen können.

Wird Sprachenlernen überflüssig?

Peter Tischer
Universität des Saarlandes

Format: Vortrag
Freitag, 04.03.2022
12:00 – 12:40 Uhr

Lange Zeit galt für den Sprachunterricht, dass Lehrkräfte durch Technologie nicht ersetzt werden können, auch wenn diese Befürchtung immer wieder geäußert wurde.
Mit den digitalen Umwälzungen der jüngeren Zeit stellt sich diese Frage neu. Es gibt Youtube, Lernapps, Online-Kurse, Learning Communities und erste Ansätze für Lernangebote, die auf künstlicher Intelligenz basieren.
Es ist also bereits Bewegung in die Diskussion gekommen. Aber dieser Vortrag will die Frage nach dem disruptiven Effekt von Technologie radikaler stellen. Könnte es nicht sein, dass das Sprachenlernen selbst durch neue Technologien in absehbarer Zeit überflüssig wird? Oder zumindest zur reinen Liebhaberei? Und wenn nicht, welche Fertigkeiten brauchen Absolventinnen und Absolventen im 21. Jahrhundert tatsächlich noch – und welche nicht? Und wie sollen die Sprachenzentren diesen Anforderungen begegnen?

Abschlussdiskussion

Andreas Hettiger
TU Braunschweig
Joachim Schlabach
TU Darmstadt

Freitag, 04.03.2022
12:45 – 13:25 Uhr