Arbeitsgruppe 6
Vorträge am Mittwoch, den 2. März 2022

Zukünftige Formen des Prüfens und Testens

Zur Evaluation mehrsprachiger Kompetenzen – Das Modell EVAL-IC

Christoph Hülsmann & Margareta Strasser
Universität Salzburg, Österreich
Christian Ollivier
Université de La Réunion, Frankreich

Format: Vortrag
Mittwoch, 02.03.2022
15:30 – 16:10 Uhr

Der Beitrag stellt einen Ansatz zur Evaluation von Interkomprehensionskompetenzen vor, der im Rahmen des Erasmus+-Projekts EVAL-IC („Evaluation des compétences en intercompréhension“ 2016-2019) erarbeitet wurde. Der gewählte Ansatz zeichnet sich vor allem durch den Anspruch aus, mehrsprachige Kompetenzen durch entsprechende Aufgabenstellungen und Bewertungskriterien nicht additiv, sondern ganzheitlich und integrativ zu evaluieren. Grundlage dafür bilden mehrsprachige realitätsnahe Aufgabenstellungen, die der Handlungslogik entsprechend in einem Szenario angeordnet sind. Auf diese Weise können mündliche und schriftliche Rezeptions-, Interaktions- und Interproduktionsteilaufgaben verbunden werden. Das Evaluationsverfahren beruht auf dem im Projekt entwickelten, sechs Niveaustufen umfassenden Kompetenzmodell für die Interkomprehension.
Der Beitrag präsentiert darüber hinaus Erkenntnisse aus dem ersten, 2019 an mehreren europäischen Universitäten (Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Rumänien, Deutschland und Österreich) durchgeführten Test zur romanischen Interkomprehension. Zur Validierung der Ergebnisse des ersten Testlaufs entwickelten Projektmitarbeiter*innen 2021 ein neues aufgabenorientiertes Szenario, das im Laufe des Wintersemesters 2021/22 für weitere Testungen zum Einsatz kommt.

Kongruenz und Differenz der handlungsorientierten Anforderungen der Kompetenzniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens und des Sprachtests „Russisch als Fremdsprache, allgemeine Sprachbeherrschung“ (TRKI). Wege zu einem neuen europäischen Zertifikat für Russisch als Fremd- und Zweitsprache (EuroRuss)

Denis Belyaev
Universität Rostock

Format: Vortrag
Mittwoch, 02.03.2022
16:15 – 16:55 Uhr

Der Vortrag stellt ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Halleschen Zertifizierungszentrum für Russisch (B1) dar, in dessen Rahmen ein neues Zertifikat für Russisch als Fremdsprache für den deutschsprachigen Raum nach den Anforderungen des GER und der TRKI-Standards geschaffen werden soll. Die Idee folgt dem Bedarf zur Durchführung von Sprachprüfungen für Russisch an deutschen Schulen und Gymnasien, wo Russisch als zweite oder dritte Fremdsprache gewählt, doch in den Abschlusszeugnissen oft nicht widerspiegelt wird (Mengel & Eckert 2006). Das Zertifikat würde nicht nur das Fehlen der entsprechenden Benotung ersetzen, sondern wäre auch der legitime Weg für Schüler:innen mit Migrationshintergrund und damit in der Regel (nahezu) muttersprachlichen Russischkenntnissen, ihre sprachlichen Fertigkeiten unter Beweis zu stellen und nachzuweisen.
Ein wesentlicher Vorteil des neuen Zertifikats bestünde darin, dass es neben einer größeren Mobilität für Russischlernende, inhaltlich und konzeptionell an den GER angepasste Programme anbiete, die entsprechende Sprach- und Sprechkompetenzen entwickeln und diese durch die Zertifizierungsprüfungen legitimieren würde.